Hinten kackt die Ente oder Der sicherste Weg einen ruhigen Trainer zur Verzweiflung zu bringen

Superbowlwochenende, drei Niederlagen in Folge und das Meisterschaftsrennen endgültig aus der Hand gegeben. Das war das Pfund mit dem die Wagenrungen am vergangenen Samstag wuchern konnten. Zu Gast war die Dritte aus dem Fuldatal.
Da wir diese in der Hinrunde bereits im Vorbeigehen schlagen konnten war nur die Frage wie hoch der Sieg ausfallen wird, den wir am späten Abend im Knösel feiern würden.
Aber erstens kommt es meist anders, als man –zweitens- denkt! Eine junge Truppe, sieht man mal vom Fuldataler Spielertrainer ab, trat im Königstor an um uns den Samstag aber mal so richtig zu versauen. Die Wehlheider Sieben startete gut und stand, wie so häufig in dieser Saison, gut in der Abwehr. Auch im Angriff wurde gefällig kombiniert. Am Kreis anackerte Kai, der sich dafür auch das ein oder andere Mal belohnen konnte. Alles in allem sahen die Zuschauer aber eine ausgeglichene Halbzeit mit leichten Vorteilen für das Team um Coach K. So gingen die Wehlheider mit einem vier Tore Vorsprung zum Pausentee.

Hier motivierte Coach K. das Team neu um nicht wieder in das Muster der Vorwochen zu verfallen. Aber genau wie in den vorangegangenen Spielen hatten die Spieler bereits zum Anpfiff der zweiten Spielhälfte die einträglichen Mahnungen des Übungsleiters wieder vergessen.

Da waren sie wieder, die Wehlheider zehn Minuten. Wie bereits im Spiel gegen die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen dehnten die Wagenrungen diese auf annähernd dreißig Minuten aus. Im Angriff lief jetzt so gut wie nichts mehr. Erspielten sich die Wagenrungen doch mal eine aussichtsreiche Chance scheiterte man entweder an sich selbst oder am guten Fuldataler Torsteher. Und auch in der Abwehr fand man nur noch selten Zugriff aufs Spiel. Immer wieder kamen die Fuldataler zu Möglichkeiten über den Kreisläufer, der dann traf oder den Siebenmeter rausholte.
Anders als noch gegen Hoof/Sand/Wolfhagen zeigten die Wehlheider aber Moral. Beim Stand von 23:23 waren dann noch 60 Sekunden zu spielen. Im Gegensatz zur Vorrunde verpassten man es hier die Entscheidung zu erzwingen und so kamen die Fuldataler nochmal in Ballbesitz. 50 Sekunden später wurde ein Angriff bei passivem Vorwarnzeichen gestoppt. Freiwurf für Fuldatal und noch einen Pass übrig. Jetzt zeigten die Wehlheider, dass man auch mal mit einer Portion Cleverness eine Partie entscheiden muss. Beide Außen wurden an die Mittellinie geschickt. Frei nach dem Motto „hinten hält Lilienthal und vorne hilft uns der liebe Gott“ konnte der Fuldataler Freiwurf entschärft und Fabian Biller auf die Reise geschickt werden. Im Football, um die Brücke zum Superbowlwochenende zu schlagen, würde man von einer Hail Mary sprechen. Die entscheidende Situation, noch fünf Sekunden zu spielen, ein Biller allein vorm Tor. Da war doch was! Souverän wie eh und je schloss er den Konter (trotz Waldeck/Frankenberger Kreisstadt im Hinterkopf) ab und entschied das Spiel drei Sekunden vor Apfiff.

Seelig war das Wehlheider Handballherz. Und nach zwei bis vier isotonischen Kaltgetränken ging es dann ins Knösel, wo anlässlich des Geburtstages der Wirtin zum Tanz aufgespielt wurde. Bilder der Veranstaltung beweisen, dass auch Fuldataler den Weg dorthin gefunden hatten. Für einen Besuch in einer Wehlheider Kneipe ist man also nie zu alt.

Am kommenden Wochenende treffen wir dann Auswärts auf den Tabellennachbarn aus Hofgeismar. In diesem Spiel sollten wir uns keine dreißig Wehlheider zehn Minuten leisten um weitere Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

Es spielten: einige Spieler, die Statistik liegt mir aber nicht vor. Das Internet wird sich eben nicht durchsetzen. So viel ist sicher!