Anm. der Redaktion: Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung des etatmäßigen Berichteschreibers haben wir König Lustig, der seinen literarischen Vorruhestand im Invalidensanatorium Oer-Erkenschwick verbringt, gebeten diese Aufgabe für das Auswärtsspiel zu übernehmen. Pflichtbewusst wie eh und je kam er der Bitte, schnell wie die deutsche Post in des Königs Geburtsjahr um 1889, nach.

Holla die Waldfee

Eine der schönsten Fahrten zu einem Auswärtsspiel. Landschaftlich für Naturliebhaber ein Muss, für alle anderen einfach scheiße weit.

Aber wir wollen nicht klagen, wat mutt dat mutt. Betrachtet man den Tabellenstand unseres Gegners, könnte man meinen, dies würde ein leichtes Unterfangen, aber Coach K hat da so seine eigene, auf Erfahrung und akribischen studierten Statistiken gestützte Meinung. Die alten Hasen unter uns, brauchten sich nur an die letzte Saison erinnern. Die HSG ist ein starker Gegner und das werden auch noch andere spüren und sicherlich Federn lassen.

Anpfiff in einer, sagen wir mal gelinde, Bausünde, welchen den Namen Sporthalle nicht verdient hat. Es ist besser, die inneren Werte zählen, ein Schmuckstück ausgedachter Architektur. Furios losgelegt und gut aufgelegt, startete die Krämer-Sieben in die Partie. Die Ansprache zu Beginn ließ auch kein anderes Agieren zu. Er wollte das Ding in den ersten 15 Minuten entscheiden. So sein Wille. Die ersten 10 Minuten sollten wir ihn auch in dem Glauben lassen, und fuhren eine fünf Tore Führung ein, bis… Ja, bis es anders kam und die HSG mit dem Mut der Verzweiflung und schön vorgetragenen Angriffen unsere Abwehr verdammt blöd aussehen ließ. Leise Stimmen behaupten, das Team würde gegen den Trainer spielen und an seinem wackeligen Stuhl sägen, aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch, wenn ihr lieben Leser brav seid, ein anderes Mal erzähle. Wo war ich? Ach ja, die Abwehr, unser Rekonvaleszent, die Wunderwaffe am Kreis und auf halbrechts, würde sagen „ihr steht wie ´ne Karre Mist“, aber er war nicht da, um dies zu äußern, recht hätte er alle mal. Würde man die Hundertprozentigen rein machen, wäre unser Handballleben einfacher. Einfach kann aber jeder. Resultat war ein fröhliches 18:18 zur Halbzeit.

Der Betreuerstab hatte nun eine echte Mammutaufgabe, die gebeutelten Seelen wieder durch zärtliches Streicheln zu heilen. Am Arsch, es gab eine Standpauke, wie sie eines Lars Nödings zu Ehren gereicht hätte. Coach K geiferte Blut und Spucke, fuchtelte wild gestikulieren und auf und abrennend durch die Kabine, beleidigte irgendwen, leider war er nicht zu verstehen. Die inhaltliche Botschaft kam aber dennoch irgendwie rüber.

Aufgalopp zur zweiten Runde. Anpfiff und ab ging die Luzie. Gleich zweimal legte the body Sunshine mit erfolgreichem Abschluss los, einmal am Kreis und dann ein feiner Tempo mit erfolgreichem Abschluss und dem unabdingbaren Willen gleich danach ausgewechselt zu werden. Krämer blieb eisenhart und ließ ihn auf dem Feld. Diesen Zwei-Tore-Vorsprung sollten wir bis zum Ende nicht mehr hergeben. Selbst ein überheblicher (sagt ja das Wort schon) Heber, welcher grandios verkackt wurde, oder astrein vom HSG Keeper weggefischt wurde konnte uns nicht aus dem Tritt bringen. Da half es auch nichts, dass die Uhr nach 36:40 min. streikte und nicht mehr mitspielen wollte. Bis zur Lösungsfindung, wie es nun weitergehen sollte, vergingen leidlich lange Minuten. Wiederanpfiff und eine leichte Konzentrationsschwäche, oder Körper siegt über Geist, sollte unserem Zuppel ein kleines Missgeschick passieren. Angriff der HSG – Spieler stößt in die Lücke – verfängt sich im Körper von der polnischen Lokomotive – stürzt zu Boden – sanft geleitet – gellender Pfiff –ROT.
Die Abwehr stand nun auf der Höhe, es wurde schnell verschoben und geredet. Die Stimmung von der Bank und von den Mitgereisten Edelfans war der Wahnsinn. Getragen auf einer Welle der Euphorie, wurde der Vorsprung ausgebaut und man trennte sich nach einem fairen Spiel mit 26:29.

Fazit des Spiels:

Wieder mal der alte Springgaul, der nicht höher hüpft, als es die rheumatischen Gelenke zulassen. Letztlich reicht eine gute viertel Stunde aus um die Tabellenführung zu sichern. Und so verabschiedet man sich zu später Nacht in das Dunkel des Reinhardswaldes.

AUSBLICK auf das nächste Spiel

Am kommenden Wochenende empfangen die Wagenrungen die dritte Mannschaft der Eintracht Baunatal. In den letzten Jahren spielte das Team aus der VW-Stadt immer in der Spitzengruppe der Liga mit. Wegen ihrer zweiten Mannschaft konnte sie aber nicht in die BZO aufsteigen. In dieser Saison sind die Baunataler dagegen durchwachsen gestartet. So gab man in vier Spielen bereits 4 Punkte ab. Die Krämer-Sieben ist aber dennoch gewarnt und weiß, dass eine Steigerung zum Spiel gegen Wesertal nötig ist um weitere Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

Es Spielten: Unsere beiden Keeper, Otto the beast und Paule the beauty, Dr. Stingel 7, Tschu tschu train Zuppel 0, Niedersachse Butzi 0, der olle Sarkasmus Weiland 0, DJ Niggo in da House 0, Glocks Ellenbogen 11, Emotionsbolzen Tarek 2, Jens the body 5, Dagobert Nima Duck 0, Biller ich werfe nie Siebenmeter 0, Schnipp Schapp Fromm 2 und Coach Krämer himself 2

Betreuer: Krämer / Hartmann