Langersehnter Derbysieg
Es ist Sonntag und es ist Handballzeit. Zwar eine blöde Zeit für Handball, aber eine gute Zeit, mal wieder ein Derby gegen den Stadtrivalen aus Wilhelmshöhe zu gewinnen. Unsere Statistikabteilung hatte im Vorfeld gute aber auch deprimierende Fakten zu Tage gebracht: Der letzte Derbysieg gegen die Jungs vom Berg liegt vier Jahre zurück. Da galt es dringend die Statistik zu verbessern. Mit diesem Ziel vor Augen und der Motivation bis in die Haarspitzen (bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger) ging es mit der gesamten Entourage zum Auswärtsspiel. Hinzu kam noch ein stark vertretener Fanblock, der seines gleichen sucht.
Vor dem Anpfiff steht das Aufwärmen, der durch alter geschunden Körper. Unser Nesthäkchen wurde mit der Koordination der Übungen betraut und sollte die Meute anleiten. Auch das erfordert Mut, Disziplin und Durchsetzungskraft. Völlig überfordert, scheiterte er an dieser Aufgabe. Außenbahnspieler Pieps sprang todesmutig in die Bresche und meisterte die Aufgabe glanzvoll. Ich denke unser Nesthäkchen war der nervlichen Belastung des Anstehenden nicht gewachsen und kämpfte mit seiner zunehmenden Nervosität, gepaart mit großer Motivation und einem Überschuss an Adrenalin.
Anpfiff – Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Unsere Abwehr arbeitete gut und ließ wenig Raum. So musste die TSG den Weg aus der zweiten Reihe suchen. Teils mit Erfolg, teils scheiterten sie am gut aufgelegten Keeper Lars „der gelbe Blitz“ Nöding oder am Abwehrblock. Das Spiel nach vorne getragen hat eine geschlossene Mannschaftsleistung. Anspiele über den Kreis, Einzelaktionen und gut raus gespielte Chancen ergaben Tor um Tor. Druckvolles Spiel brachte die TSG ins Rutschen und ergab somit Lücken. Hört sich alles prächtig an oder? Leider konnten wir uns nie weiter als zwei Tore absetzen. Fehlwürfe und technische Fehler, wie in der Vergangenheit allzu oft, vermiesten die Torausbeute. Kurz vor Ende der ersten Hälfte gelang es der TSG zum 12:12 auszugleichen. Jetzt hieß es Nerven behalten um noch einen drauf zu legen. Mit einem 12:13 ging es in die Kabine.
Durchgeschnauft und frisch gesalbt ging es in den zweiten Durchgang. Auch hier wieder ein Abbild der ersten Hälfte. Wieder gelang es uns nicht, uns mit mehr als zwei Toren abzusetzen. Auch verschiedene Varianten in der Abwehr (5:1 Deckung) oder einige personelle Wechsel im Angriff brachten nicht den zwingenden Unterschied. In einer fairen Begegnung war bis zum 19:19 für beide Mannschaften alles möglich. Sicherlich gab es den einen oder anderen Aufreger. Nicht anerkannte Tore durch angebliches Kreisspiel oder abgelaufener Uhr. Egal! In der Schlussphase spielten unser Alter und unsere Abgeklärtheit gut in die Karten. Vom Alter lernen heißt siegen lernen. Wilhelmshöhe rieb sich auf und wir legten nach – 21:24. Kurz vor Schluss glänzte Keeper Nöding mit zwei Glanzparaden und Butterweichen Tempopässen. Am Ende ging die TGW II mit einem 22:25 als Derbysieger vom Platz und beschenkte gleichzeitig unser Geburtstagskind Jens „Sunshine“ Cezanne.
Fazit des Spiels:
Wir können doch gegen Wilhelmshöhe gewinnen. Roter Sekt schmeckt abgestanden. „Sandner einfach“ klappt auch in der A-Klasse. Und und und. Zu viel um alles festzuhalten. Wichtig sind zwei Punkte. Weiterhin bester Aufsteiger, Schönster (da gehen die Meinungen auseinander) sowieso!
AUSBLICK auf das nächste Spiel….
Am kommenden Samstag begrüßen wir die HSG Ederbergland im Königstor. Mit der gewohnten Arroganz können wir behaupten, dass die Spielgemeinschaft im Königstor noch nie gewinnen konnte. Allerdings ist die junge Truppe aus dem Waldecker Land trotzdem nie zu unterschätzen. Sie stellen quasi einen Gegenentwurf zu unserer erfahrenen Mannschaft (manche sagen Altherrentruppe) dar. Es wird also darauf ankommen, dass unsere Abwehr gut steht und wir auch zu einfachen Toren kommen können. Warten wir also ab, was am Samstag passiert.
Es spielten: Lars „der gelbe Blitz“ Nöding, Chr. Pieps Vogel 3, Nicolas Stingel 1, Jens Cezanne 4,
Jimmy Kolekki 2, Basti Kühn 8, Matze Thonfeld, Michel Weiland, Michael Zuppel Niemczyk 1,
Christian Wunschinski 4/2, Waldi Herdt 1, Sascha Keitel 1, Nima Dayyari
Trainer: Hardy Hartmann / Marc Garland