200 Puls hab ich, gleich

Der heutige Gegner Külte gleicht einem Überraschungsei. Starke Truppe, gute Ansätze und auf gar keinen Fall zu unterschätzen, auch wenn deren Spielergebnisse in Teilbereichen zu Spekulationen hinreißen lassen. Das fröhliche Schiedsrichtergespann begrüßte beide Teams mit den Worten: “Sie wissen wie Sie spielen, wir wissen, wie wir Pfeifen“. Ok, diese Ansage muss man erst mal so stehen lassen. Dazu komme ich sicherlich später noch mal drauf zurück.

Die Begegnung fing recht ausgeglichen an und wir liefen den Kültern bis Mitte der ersten Hälfte mit einem Sicherheitsabstand von zwei Buden hinterher (9:11). Die Mannen aus dem Landkreis so in Sicherheit gewogen, fingen wir an auf das Tempo zu drücken. Vielleicht verhalf uns bei der Tempoverschärfung auch die Spielweise des Gegners, die zunehmend ruppiger wurde. Und um dem aus dem Weg zu gehen wurde die sog. Packing Rate drastisch erhöht. Zugegeben der Laie unter den Profis merkt gleich, dass es sich hierbei um einen Fachbegriff á la Mehmet Scholl handelt, was aber im Prinzip auch auf uns passt. Für die einfachen Handballer unter uns – Tempogegenstöße! Die solide vorgetragene Handballkunst bescherte uns zum Halbzeitpfiff (da konnte man den Schiris nichts vorwerfen, der kam pünktlich) eine Zwei-Tore-Führung.

Die Kabinenansprache bebilderte in allen Facetten das Geschehene und das Kommende. Parole um Parole, unbedingter Siegeswille, Aufgabe ist keine Option, Gegner unerbittlich, und, und, und.
Ok, es war nicht alles Supi bei uns, aber auch nicht alles totale Grütze. Gestärkt und frisch motiviert ging es in die zweite Runde.

Einen besseren Start hatten die Mannen um das vierköpfige Trainergespann HartmannGarlandDayyariBrettschneider, oder einfacher Hydra. Ich drifte kurz ab und möchte kurz darauf hinweisen, dass ich nicht in der Lage bin einen solch emotionslosen Spielbericht zu fertigen, wie der Berichterstatter des TV Külte. Kleiner Tipp am Rande WEHLHEIDEN schreibt man mit zwei H, nicht wie wehleidig, obwohl mancher sicher wehleidig an bessere Begegnungen zurückerinnern mag.

Jetzt noch kurz auf die Unparteiischen eingegangen und dann einen feinen Übergang zum Ende des Berichts finden. Hui, waren da tolle Entscheidungen dabei. In der Luft schubsen und nicht sehen, Chapeau. Ist auf jedenfalls nicht so verletzungsgefährlich, wie Abwehr durch den Raum. Auch über die Definition von Meckern muss vielleicht bei freundlichem Nachfragen noch mal nachgedacht werden. Wenn ich noch weiter schreibe wird das nicht besser, also ist an dieser Stelle dringend Selbstkritik erforderlich. Ja, wir haben geführt, Külte hat gut gekämpft, wir haben stellenweise unterirdisch abgeliefert und wir haben die Quittung dafür bekommen. Über die letzten 15 Sekunden der Begegnung mag es sicherlich unterschiedliche Auffassungen geben, deswegen ist es müßig darauf einzugehen, unseren Sascha Keitel macht das jetzt auch nicht glücklicher. Ob jetzt mangelnde Abwehrarbeit, oder zu wenig Laufbereitschaft im Angriff, Die Torwartleistung, oder Fehlleistungen einzelner Akteure eine Rolle gespielt hat ist völlig Latte. Wir gewinnen zusammen und wir „verlieren“ zusammen. Fakt ist, dieses Unterschieden fühlt sich wie eine Niederlage an und würde man unsere Laune nach Abpfiff und auch noch einen Tag später in Flaschen abfüllen und verkaufen, würden wir alle wegen Umweltverschmutzung im Knast landen.

Fazit des Spiels:

Natürlich ist es immer einfach nach einem solchen Spiel auf die Schiedsrichter einzuprügeln. Die Schiris verwerfen nicht freistehend vor dem Tor. Und sie müssen auch keine Bälle halten. Was man aber erwarten muss ist ein wenig Fingerspitzengefühl und die Bereitschaft ein Spiel gemeinsam und nicht gegeneinander zu absolvieren. Aber was solls? Wieder einen Punkt mehr für den Klassenerhalt.

AUSBLICK auf das nächste Spiel….

Jetzt heißt es erst mal Spielfrei, bevor wir dann am 5.11 bei der verlustpunktfreien Landesligareserve aus Fuldatal antreten müssen.

Es spielten: Eugen Paschenko, Peter Gutheil 3, Chr. Pieps Vogel 6, Niko Stingel 5,
Michel Weiland, Michael „Zuppel“ Niemczyk 1, Jimmy Kolekki 2, Sascha Keitel 2,
Christian Wunschinski 7/5, Waldi Herdt 2, Fabian Biller 1, Sebastian Vogel 1, Maik Opitz

Trainer: Hardy Hartmann / Marc Garland / Nima Dayyari / Paul Brettschneider