Dritter gegen Vierter
Samstagabend im Korbacher Umland ist schon was feines, munkelt man. Die Mannen um Coach K, die noch verblieben sind, hatten sich viel vorgenommen – wollten mit dem unbedingten Willen der Verzweiflung das Tal der Tränen endlich verlassen. Viel zu viele Niederlagen wogen schwer auf der gebeutelten Handballer Seele. Bomben Hinrunde und jetzt ein schieres Armageddon. Verletzungsbedingt, familiär bedingt oder durch pure Leistung an unsere Erste abgetreten wurde der Kader der Zwoten ausgedünnt. In der Tierwelt nennt man das natürliche Auslese!

Anpfiff durch den Unparteiischen. Abtasten auf beiden Seiten der Kontrahenten und nachdem man sich ausreichend beschnuppert hatte, wurden die ersten Duftmarken gesetzt (um mal in der Tierwelt zu bleiben). Es schien ganz gut zu laufen und konnte lange Zeit die Partie ausgeglichen halten. Külte legte eine Schippe drauf und zog auf vier Tore davon. Was juckt dem Bären das Fell, wenn der Hase sich dran kratz? Kleine Aufreger zur Mitte der ersten Halbzeit erhitzten die Gemüter. Sei es Theatralik, übertriebene Härte oder das Empfinden der unterschiedlich ausgelegten Entscheidungsfreude des Schiris, egal, womit wir wieder bei Meister Petz wären. Auszeit durch
Coach K und eine Brandrede, die sich gewaschen hat. Auf jeden Fall ist etwas in den Köpfen hängen geblieben und die Ansagen wurden in die Tat umgesetzt. Vorne wurde der Ball länger durch die Reihen gespielt und Hinten entwickelte sich eine gesunde Aggressivität. Man kämpfte sich bis zur Halbzeit wieder auf ein Tor ran.
Zurück aus der etwas kleindimensionierten Herrenumkleide auf das weite Rund der Arena. Gut gefüllte Ränge der leicht begeisterungsfähigen Anhänger des Heimvereins, machten die ansehnliche Sportstätte zu einem richtigen Sportereignis. Es ging immer noch um das Duell 3. Gegen 4. Tabellenplatz. Ein kleiner Hinweis sei an dieser Stelle noch gegeben. Das Hinspiel verlor der TV08 mit 38:30. Auch dieser Sieg aus der Hin Serie ließ uns noch weiter Hoffnungsfroh agieren. Bis zur 43. Minute konnte Külte den Abstand nicht erhöhen (20:19). Um es kurz zu machen in der Crunch-Time haben wir es verkackt. Ein schönes Highlight war allerdings, dass unser mitgereister A-Jugendlicher, Ole Hungerhaken Koch als Keeper ein Zeichen setzen konnte und in souveräner Manier einen Strafwurf parierte. Einhellig wurde die Leistung wohlwollend mit einem gönnerhaften Kopfnicken und der (zu Recht) Bemerkung Kiste quittiert. Ab da verloren wir hüben wie drüben den Faden und ließen uns hinten zu oft überrumpeln. Vorne hatten wir erst Pech im Abschluss und kein Glück dazu.
Es wäre an dieser Stelle Müßig für die Niederlage einen Schuldigen zu finden. Sei es eventuell über den Schiri zu lamentieren oder, was viel einfacher und besser wäre die Fehler in den eigenen Reihen zu suchen. Machen wir nicht. Ham die Karre selber in den Dreck gefahren, also müssen wir uns auch selber aus der Scheiße wieder raus ziehen. Eins möchte und muss doch noch erwähnt werden: Manni, ich achte beim nächsten Mal besser auf dich.

Fazit:
Letztlich mussten die Mannen um Coach K. eine verdiente Niederlage einstecken. Die Luft scheint nach den vergangenen Niederlagen ein wenig raus zu sein. Da kommt das spielfreie Wochenende gerade recht um sich zu sammeln. In den nächsten beiden Wochen wird es wichtig sein sich im Training wieder Selbstvertrauen zu holen um im letzten Saisondrittel noch weitere Punkte verbuchen zu können.

Es spielten:
Brettschneider, O. Koch, Stingel 5/2, Niemczyk 4, Goldmann 1, Cezanne 2,Weiland, Dayyari, Biller 5, M. Koch, Kolekki, Wunschinski, Glock 5, Anacker 1.