Nichts für schwache Nerven, gar nichts!

 

Lieber Leser, setz dich bequem hin, mach es dir gemütlich und nimm noch schnell deine Herztabletten. Es wird… AUFREGEND!

Die Zwote gegen die Dritte der Eintracht Baunatal. In der Vergangenheit sahen wir immer wieder schlecht gegen die VW-Städter aus. Aber das Team um Coach K. hatte sich an diesem Samstag viel vorgenommen. Man war sich im Klaren darüber, dass man die positive Serie der vergangenen Wochen ausbauen wollte. Aber der Reihe nach:
Zunächst begrüßte der angesetzte Unparteiische die Teams und machte sirekt klar, dass er kein großer Freund der sportlichen Diskussionsführung sei. Was zu diesem Zeitpunkt mit hämischem Gelächter quittiert wurde, sollte den Lachenden später im Halse stecken bleiben. Die Platzwahl wurde alsdann souveränst gewonnen. Erster Teilerfolg Wehlheiden.
Auf ging es in die Partie mit Ballbesitz Baunatal. Einmal von rechts nach links und wieder zurück. Diese Ballstafette wurde unterbrochen von Sunshine Cezanne, der in Lichtgeschwindigkeit in den Pass spurtete. Abgefangen, Konter, sicheres Ding. Denkste! Im Gefühl des sicheren Erfolges, allein unterwegs in Richtung gegnerisches Tor machte sich der Hausmeister vermutlich schon Gedanken, mit welcher Jubelpose er den Führungstreffer feiert. Boom, kein Netz, kein Körper, kein Aluminium. Die tragende Außenwand des Königstors zeigte sich beeindruckt, blieb aber letztlich standhaft. Gelächter auf der Bank.
Das Spiel begann vor sich hin zu plätschern. In der 15. Minute konnten die Wehlheider durch SchnippSchnapp Fromm erstmalig mit drei Toren in Führung gehen. Da es sich aber bei den Wehlheidern um wahre Sportsmänner handelt verzichtete man darauf aus dem Spiel eine souveräne Angelegenheit zu machen.
In der 25. Minute stand dann zum ersten Mal der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Jeder Handballer weiß, 2 Minuten wegen Meckern kosten und so war es dem Schiedsrichter zu verdanken, dass die ersten Euros für Malle in die Kasse kamen.

Kurzer Hinweis an den Unparteiischen: Ganz fair war diese Strafe natürlich nicht, wurde sie doch gegen Coach K. verhängt. Dieser stand aber, wie es sich für echte Trainer gehört, während der Ansprache vor dem Spiel, an der Spielerbank und konnte die Ansage nicht hören. Egal, die MK freut sich natürlich genauso, wie die Schinkenstraße

Viel Spannendes passierte auf der Anzeigetafel bis zur Pause nicht mehr. Einzig das kurze pädagogische Zwiegespräche zwischen Metzger Weiland und dem Schiedsrichter, untermalt durch eine broadwayartige Tanzeinlage des Metzgers sorgte nochmal für kurzzeitig erhöhten Blutdruck. Zwei Minuten wegen Meckern, klar! Langsam könnte aus Mallorca Malediven werden und aus dem Vista Odin das Soneva Jani Noonu (Muss man nicht kennen, sieht aber nett aus: https://www.soneva.com/soneva-jani/villas/four-bedroom/4-bedroom-water-reserve/. Getränke sind übrigens dort inklusive!)

Kabinen Ansprache wie immer, ein schmaler Grad zwischen Motivation und Verachtung. Allen war klar, was besser werden musste. Zwischendurch fiel uns auch wieder ein, dass wir nicht mit 8 Toren hinten liegen. Halbzeitergebnis zur Überraschung aller: 12:11

So gleich ging es dann zurück in die Arena. Ab der 32. Minute durfte auch der Metzger wieder mitspielen.
Auch die zweite Halbzeit plätscherte wieder vor sich hin. Mal Wehlheiden vorn, mal Baunatal, mal unentschieden. In der 52. Minute plötzlich drei Tore Führung für Wehlheiden. Aus dem nichts. Als erfahrene Truppe weißt du, jetzt passiert nichts mehr. Prinzipiell stimmt die Aussage. Allerdings hatten sich die Mannen um Coach K. das Ganze anders vorgestellt. Ladehemmungen! Bei den Wehlheidern klappte plötzlich nichts mehr. Die Anzeigetafel im Königstor zeigte in der Folge ihre hässlichste Fratze. 58:36, Spielstand 22:23.

Die Wehlheider verschenken einen sicher geglaubten Sieg. Die Wehlheider Fans überlegten sich schon schlaue Ratschläge und die Spielerfrauen legten sich Trosttaktiken für den Abend zurecht. Was dann geschah waren verrückte 90 Sekunden. Wir zeichnen diese chronologisch nach:

Abwehr – Ballgewinn Wehlheiden.
Noch 46 Sekunden zu spielen – Ausgleich durch den verrückten Dr. Stingel.
Noch 28 Sekunden zu spielen – Auszeit Baunatal
Noch 15 Sekunden – Stürmerfoul Baunatal (Anmerkung vom Metzger –gegen seinen zierlichen Körper)
Der Schiedsrichter stoppt die Uhr mit noch 8 Sekunden verbleibender Spielzeit. Freiwurf Wehlheiden an der eigenen 9Meter-Linie.
Niggo Rhön mit einem langen Pass auf Halblinks. Christian Wunschinski sucht den Abschluss aus der zweiten Reihe. Wird gefoult. Die Spielzeit läuft ab. Direkter Freiwurf aus Halblinker Position.

Diese entscheidende Szene präsentiert euch nun König Lustig himself:

Freunde, unter Druck arbeite ich am besten. Ich wurde gebeten, diese Situation neutral zu beschreiben, weil der Ausführende des direkten Freiwurfes, auch gleichzeitig Berichterstatter ist. Er möchte nicht gefahrlaufen, sich selber zu beweihräuchern und wir uns seine Lobhudelei die nächsten 5-10 Jahre anhören müssen. Sicher ist, dass er an diesem Tage dreifach Glück hatte, oder Baunatal zweifach Pech. Drauf geschissen! Er nahm sich den Mut, er nahm die Verantwortung auf sich und er nahm einfach die Pille in die Hand. Streichelte das handgegerbte Rund aus weichem Ziegenplastik, richtete seine innere Mitte nach außen (nicht seinen Bauch), ließ die Konzentration durch seinen Arm fließen und verließ alles Irdische und begab sich zu seinem Chi. Dann kam der Pfiff des Referees. Baunatal stellte dem Schützen alles entgegen, ihm reichte jedoch ein kurzer Blick auf die Wand aus VW-Städtern. Vielleicht dachte er kurz an eine chinesische Weisheit, vielleicht auch nicht. Welche? Mach die Schwäche deines Feindes zu deiner Stärke – glaube das war aus Pacific Rim. Egal. Er zog ab, manche munkeln es war eine Art Seit-Fall-Wurf, aber das ist eher unwahrscheinlich. Der Ball auf dem Weg seiner Flugbahn, touchierte die Mauer, der Keeper auf dem Weg in die falsche Ecke, kommt noch dran und lässt den goldenen Schnatz über die Linie Kullern – 10 Punkte für die Quiddich Mannschaft aus Wehlheiden. Was jetzt im Taumel der Freude und dem infernalischem Lärm der Fans auf dem Tribünenrund vielleicht untergangen ist, dass dem Wunschi einfach das Glück des Tüchtigen hold war und er vor der herannahenden Jubelmenge mehr Angst hatte, als vor dem Wurf selber.

Am kommenden Wochenende ist die Zwote spielfrei (zum Glück!!!). Am 18.11.18 treten wir dann zu unserem Auswärtsspiel in Trendelburg gegen den TSV Langenthal an. Der Blick auf die Tabelle lässt dabei ein einen ausgedehnten Sonntagsspaziergang erwarten. Doch die Wagenrungen sollten nicht den Fehler machen und den Gegner unterschätzen. Vor allem in ihrer eigenen Halle sind die Langenthaler immer unangenehm zu spielen. Deshalb muss im Vergleich zur Partie gegen Baunatal wieder eine Steigerung her.

Es spielten „Paule“ Brettschneider, „Otto“ Lilienthal, „Dr. Stingel und Mr. Hyde“ 3, „TschuTschu“ Niemczyk 2, „Butzi“ Goldmann 1, „Sunshine“ Cezanne 3 „Metzger“ Weiland, „Manni“ Dayyari, „Biller Billersen“, „Frieder“ Schmidt, „Ente“ Keitel, „SchnippSchnapp“ Fromm 6, „Niggo“ Rhön 1, „Wunschi“ Wunschinski 5/3

Zu guter Letzt wünschen wir dem Baunataler Spieler nach seiner Verletzung natürlich alles Gute und eine schnelle Genesung.