Hoppla, Stolpergefahr!

Ein Spieltag daheim und doch nicht. Unser Spiel gegen den TSV Vellmar wurde in die Damaschkehalle am Auestadion verlegt. Junge, Junge, Junge, da haben wir uns aber mal so richtig schwer getan.

Anpfiff zur anstehenden Partie und schon fingen die Probleme an. Junger Hüpfer, sehr Gelenk und mit genug Schneid und alter Hase mit Brachialgewalt und „Auge“ zeigten unserer Abwehr wo es lang ging. Wir standen wie das Reh vorm Abblendlicht und ließen die beiden Vellmeraner Akteure gewähren. Dieser Umstand war für uns recht neu und verunsicherte uns zusehends. Zwischenzeitig führte der TSV mit 4:5. Ein Novum! Noch nie lagen wir in dieser Serie im Hintertreffen. Nun hieß es leichte Anflüge von Panikattacken durch Atemübungen zu unterdrücken. Das Ergebnis war, dass der TSV es schaffte, in der 1. Hälfte 12 Buden zu machen. Teils mit Glück (bekanntlich mit dem Tüchtigen), weil die Abpraller unseren Keeper stets auf dem falschen Fuß erwischte, teils mit guter Übersicht. Vorne konnten wir auch nicht wie gewohnt agieren. Die recht statische Abwehr des TSV klebte förmlich an der Linie, so dass Spielzüge die Jungs wenig in Wallungen brachte. Auch erkannten wir zu spät, dass die Rückwärtsbewegung der Gäste recht lange dauerte und wir dies anhand einer nicht konsequent gespielten schnellen Mitte nicht in Torerfolge umsetzten. Resultat des Ganzen: Keeper sauer, Mannschaft gefrustet, Trainer mal richtig stinkig. Mit hängenden Köpfen ging es in die Katakomben. Keine andere Mannschaft hat es geschafft, uns so die Laune zur Halbzeit zu vermiesen. Wobei hier festgehalten werden muss – wir lagen mit 14:12 zur Pause in Führung.

Nach einem saftigen Anschiss ging es in die zweite Hälfte. Hat der Anschiss etwas gebracht? Verwirrung alle mal. Irgendetwas ist dennoch in der Pause passiert. Nun stand die Abwehr besser, Absprachen klappten, Angriff rollte und zwar schnell. Tempogegenstöße wurden gnadenlos vollstreckt. Wenn´s einmal läuft, dann läuft´s. Schnelle Mitte, zweite Welle. Das Rezept dafür war uns ja schon in der ersten Hälfte bekannt gewesen, aber keiner traute sich den Kochlöffel zu schwingen. Hinzu kam, dass der TSV eine dünn besetzte Bank hatte und wir wieder einmal aus dem Vollen schöpfen konnten. So blieb es nicht aus, dass sich bei den Gästen konditionelle Schwächen auftaten. Wer des Lesens und Rechnens mächtig, wird feststellen, dass die Gäste im zweiten Durchgang nur zwei Tore erzielen konnten. Dies spricht für das geschriebene Wort. Am Ende schickten wir den TSV mit einer überdenkenswerten Leistung mit 29:14 wieder nach Hause.

Erwähnen muss man an dieser Stelle, dass sich vier Wehlheider Schützen redlich am 30. Tor versuchten, leider ohne den ersehnten Erfolg. Schämt euch alle vier und ab auf die stille Treppe.

Fazit des Spiels:

Hinten kackt die Ente, erst recht wenn sie bis nach der Pause einhalten muss.

Am kommenden Samstag startet das Team in die Wehlheider Wochen der Wahrheit. In den nächsten Wochen wird gegen die gesamte Tabellenspitze der BZL B gespielt. Den Anfang machen wir am Samstag mit einem Ausflug nach Frankenberg. Im letzten Auswärtsspiel gegen Ederbergland konnten wir uns erstmals einen Punkt sichern. Gesetz der Serie sollten also am Samstag zwei Punkte geholt werden. Die junge Mannschaft aus dem Ederbergland ist auch gut in die Serie gestartet, musste aber bereits gegen Korbach und Langenthal Punkte abgeben. Auf Wehlheider Seite hofft man, dass die erste Hälfte im Spiel gegen Vellmar der Weckruf zur richtigen Zeit war.

Es spielten: Paul Brettschneider, Eugen Paschenko, Christian Wunschinski 4, Maik Opitz 1,
Basti Kühn 8, Steffen Szameitat 2, Fabian Biller 7, Matthias Thonfeld 1, Nima Dayyari 2, Dirk Beinsen,
Michel Weiland 1, Sascha Keitel 1, Michael Niemczyk 2

Trainer: Hardy Hartmann / Lars Nöding

Der Gegner schrieb folgendes zum Spiel:

Gegen den haushohen Favoriten und Tabellenersten aus Wehlheiden war die Devise der Dritten, unaufgeregt spielen und sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Wäre das Spiel nach der ersten Halbzeit abgepfiffen worden, hätte die Marschroute vollends funktioniert. In der ersten Halbzeit wurde konsequent lange im Angriff gespielt und die sich bietenden Chancen weitestgehend genutzt. So hatte Wehlheiden kaum Möglichkeiten, ihre Tempogegenstösse zu laufen. Die Vellmarer Abwehr stand relativ kompakt, hatte allerdings Probleme, sobald Wehlheiden das Tempo ihrerseits im Angriff anzog. Die dadurch entstandenen Lücken im Vellmarer Abwehrverband wurden durch Wehlheiden eiskalt bestraft. Aber alles in allem konnte Vellmar hoch zufrieden mit der ersten Halbzeit sein. Die Devise für die zweite Halbzeit lautete ganz klar, so weiter spielen und Wehlheiden solange wie möglich weiter zu ärgern. Und Wehlheiden war mit Sicherheit nicht zufrieden mit ihrer ersten Halbzeit.

Aber es kam wie so oft in dieser Saison, dass die zweite Halbzeit für Vellmar katastrophal verlief. Im Angriff wurde immer wieder zu überhastet abgeschlossen, was dazu führte, dass es für Wehlheiden ein leichtes war, einen Tempogegenstoß nach dem anderen zu laufen. So konnten sie ihren Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Vellmar hatte so gut wie nichts mehr entgegen zu setzen und so gelangen nur ganze zwei Tore in Halbzeit zwei und die Abwehr hatte kaum Gelegenheit, sich ordentlich zu formieren.

Letztendlich konnte Vellmar trotz der deutlichen Niederlage zufrieden vom Platz gehen. Man hatte keine 30 Gegentore bekommen und Wehlheiden zumindest in der ersten Halbzeit ein bisschen ärgern können.

Es spielten: Andree Kirschweng, Christian Klages, Emils Geislers, Marten Preuß, Oliver Meye, Michael Wittmeyer, Andreas Schmidt, Robert Heller, Sven Ritter, Volker Thiel, Marcel Angersbach, Marcel Herwig

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